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Synhelion will in NRW Kerosin aus Sonnenstrahlen produzieren

© Synhelion

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Fliegen mit Treibstoff aus Sonnenenergie made in NRW? Was wie eine futuristische Vision klingt, könnte schon bald Realität werden: Anfang September hat das Unternehmen Synhelion, ein Spin-Off der ETH Zürich, im Brainergy Park in Jülich mit dem Bau einer innovativen Produktionsanlage für Solartreibstoffe begonnen.

Das Herzstück von „DAWN“ – so der Name der Anlage – wird ein 20 Meter hoher Turm sein. Er ist von einem 1.500 Quadratmeter großen Feld aus Spiegeln umgeben, die Sonnenlicht einfangen und konzentriert auf einen Empfänger im Turm leiten. In einem thermochemischen Reaktor werden mit dieser Energie Wasser und Kohlenstoff (zum Beispiel aus CO2 aus der Atmosphäre oder Methan aus Biogasanlagen) in nachhaltiges Kerosin und Benzin umgewandelt. Zur Demonstrationsanlage wird auch ein Energiespeicher gehören, sodass „DAWN“ rund um die Uhr produzieren kann. Mehrere Tausend Liter Treibstoff können so laut Synhelion jährlich gewonnen werden.

Das Verfahren ist bereits erprobt: Synhelion hat am Solarturm des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Brainergy Park erfolgreiche Tests durchgeführt. Dass die Standortwahl auf NRW fiel, ist also kein Zufall: Jülich bietet nicht nur optimale logistische Voraussetzungen für das Projekt, sondern ist auch Sitz von Synhelion Germany und den Projektpartnern DLR und dem Solar-Institut Jülich der FH Aachen.

„DAWN“ soll vor allem für Forschungs- und Entwicklungszwecke genutzt werden. Denn größere kommerzielle Anlagen mit der Technologie lohnen sich vor allem in sonnenreichen Regionen. Synhelion will damit seinem Ziel, bis 2030 eine Produktionskapazität von 875 Millionen Litern Treibstoff pro Jahr aufzubauen, einen großen Schritt näherkommen. Nachfrage nach Solarkerosin gibt es bereits: Swiss hat als erste Airline angekündigt, die nachhaltige Alternative einsetzen zu wollen.