Brücken sind ein wichtiger Teil der Infrastruktur, doch aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens sind sie immer größeren Belastungen ausgesetzt. Aus NRW kommt nun eine Lösung, die die Verstärkung von Bestandsbrücken revolutionieren könnte. Ein Team der FH Aachen arbeitet in den Forschungsprojekten „KlebVerstärk“ und „KleVerStaB“ an einer innovativen Klebetechnologie. Ziel der Forschung ist es, den Aufwand für Verstärkungsmaßnahmen deutlich zu reduzieren und eine materialschonende Alternative zu herkömmlichen Methoden zu entwickeln.
Derzeit werden Brücken durch Schweißen oder Schrauben verstärkt. Diese Verfahren können jedoch die die Stahlstruktur schwächen und die Lebensdauer verkürzen. Hier setzt die Aacher Forschung an: Die speziellen Verstärkungselemente, sogenannte Beulsteifen, werden einfach auf die Stahlträger geklebt – ein deutlicher Vorteil, denn das Verfahren verzichtet vollständig auf thermische oder mechanische Eingriffe in die Stahlstruktur. Der eigens dafür entwickelte Klebstoff verbindet die Teile fest und dauerhaft, ohne die Stahlstruktur zu beschädigen. Dadurch wird die Brücke stabiler, ohne dass ihre Substanz zusätzlich belastet wird.
Die Klebeverbindung wurde in Versuchsreihen bereits geprüft und erwies sich unter bautechnisch relevanten Belastungen als zuverlässig. Damit können perspektivisch Abrisse und jahrelange Sperrungen von Brücken vermieden werden. Daher wurde diese Entwicklung mit dem Forschungspreis der FH Aachen ausgezeichnet.