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25 Jahre Yakult in NRW: „Wir fühlen uns hier verwurzelt“

Ein Interview mit Tatsuya Hirano, Geschäftsführer Yakult Deutschland GmbH, über die Anfänge des japanischen Milchgetränks auf dem deutschen Markt, die Rolle des Hauptstandortes in Neuss sowie die Zukunftspläne des Unternehmens.

25 Jahre Yakult in Deutschland. Welche Bilanz ziehen Sie?

Wir haben uns auf dem deutschen Markt mit einem fermentierten Milchgetränk aus Japan positioniert. Unsere Produkte enthalten die Milchsäurebakterien L. casei Shirota, die den Darm lebend erreichen. Als wir vor 25 Jahren mit dem Verkauf von Yakult in Deutschland begannen, gab es nicht viele Hersteller in Europa, die diese Art von Produkt angeboten haben. Wir waren die Pioniere auf diesem Gebiet.

Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden das Produkt Yakult verstehen. Deshalb haben wir von Anfang an Wert darauf gelegt, zahlreiche Gelegenheiten zu schaffen, an denen man Yakult persönlich probieren kann. Zudem fand die Einführung von Yakult auf dem deutschen Markt schrittweise statt, um gleichzeitig ein Verständnis für unser Produkt aufzubauen. Dies bedeutet konkret, dass Yakult Origi-nal ab April 1996 in NRW verkauft wurde. 1998 wurde das Vertriebsgebiet dann auf Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Seit 1999 ist Yakult deutschlandweit erhältlich und ab diesem Zeitpunkt auch mit nationaler TV-Unterstützung. Derzeit bieten wir drei Produktvarianten an. In Deutschland kennen 7 – 8 von 10 Menschen Yakult, allerdings haben nur rund 50 % der Personen tatsächlich Yakult schon einmal getrunken. Aus diesem Grund werden wir auch weiterhin darauf setzen, über Produktsamplings vielfältige Möglichkeiten zu bieten, Yakult einmal selbst zu probieren.

Seit 2000 befindet sich der Hauptsitz der Yakult Deutschland GmbH in Neuss. Welche Rolle spielt der Standort?

Neuss war der Startpunkt unserer Aktivitäten in Deutschland und ist deshalb sehr wichtig für uns. Hier begannen wir mit dem Verkauf von Yakult und in manchen Familien wird Yakult seither von Generation zu Generation getrunken, inzwischen von den Großeltern bis hin zu den En-kelkindern. Wir fühlen uns – auch durch die zahlreichen Sampling-Aktivitäten, die von Anfang an hier stattfanden und durch die wir persönlichen Kontakt zu den Menschen in der Region aufbauen konnten – hier verwurzelt. Wir sind dankbar, dass wir in Neuss eine neue Heimat finden durften.

Inwieweit unterscheiden sich die Bedürfnisse der europäischen Konsumentinnen und Konsumenten von denen japanischer oder asiatischer, und was bedeutet das für das Unternehmen?

Zu diesem Thema haben wir beispielsweise kürzlich eine Umfrage bezüglich des Bewusstseins der Menschen über die Verbindung zwischen Darm und Gehirn in Europa und Japan in Auftrag gegeben. Diese hat gezeigt, dass zwar 51 % der befragten Deutschen wissen, dass es eine wechselseitige Beziehung zwischen Darm und Gehirn gibt, und 45 % gaben an, dass das, was man isst, einen Einfluss darauf hat, wie man sich fühlt. Wir haben aber auch gesehen, dass dieses Bewusstsein in Japan stärker ausgeprägt ist.

Kern unserer Unternehmensphilosophie ist, durch unsere Expertise in der Wissenschaft und besonders durch unsere Forschung und Erfahrung im Bereich der Mikroorganismen einen Beitrag zur Gesundheit und Zufriedenheit der Menschen auf der Welt zu leisten. Vergleicht man das Produktportfolio von Deutschland/Europa und Japan, so wird man leicht feststellen, dass es in Japan eine weitaus größere Produktpalette gibt, beispielsweise Gemüsesäfte oder Sojamilch, sowie Hautpflegeprodukte oder Medikamente zur Krebsbehandlung. In Europa konzentrieren wir uns momentan auf die Produkte mit lebenden Milchsäurebakterien. Yakult Plus ist nur in Europa erhältlich und wurde für den europäischen Geschmack entwickelt, um auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kund*innen einzugehen.

Die Region Düsseldorf und Umgebung verfügt über eine große japanische Community. Inwieweit ist dies für Sie wichtig und welche Vorteile ergeben sich dadurch für Sie?

Bei der Markteinführung 1996 war es ein großer Vorteil, dass es hier in der Region viele Japaner*innen gab, die Yakult bereits kannten. Zudem gibt es in Düsseldorf und Umgebung auch viele Deutsche, die für japanische Unternehmen arbeiten. Ich denke, dass sie der japanischen Qualität Vertrauen entgegenbringen und offen für die japanische Kultur und Lebensweise sind. Es war natürlich auch vorteilhaft, mit Japanisch-Dolmetscher*innen zusammenzuarbeiten, die bereits länger in Deutschland gelebt hatten und gleichzeitig die japanische Kultur kannten und schätzten.

Welche Pläne verfolgen Sie für die Zukunft?

Yakult Deutschland ist verantwortlich für die Aktivitäten in Deutschland, aber das gesamte Unternehmen arbeitet Hand in Hand, um möglichst vielen Menschen Yakult zugänglich zu machen. Unsere Mission ist es, Yakult zu einem festen Bestandteil des Alltags der in Deutschland lebenden Menschen zu machen – so wie es schon in Japan der Fall ist.