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Robotics meets Healthcare

©Medicaroid

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Wie Medicaroid mit Medizinrobotern den Krankenhausalltag verändert.

Roboter, die am OP-Tisch assistieren – was lange Zeit Science-Fiction war, ist heute Realität. Ein Experte auf dem Gebiet der robotergestützten chirurgischen Systeme ist das japanische Unternehmen Medicaroid. Das Joint Venture verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in den Bereichen Medizin und Robotik und möchte von Nordrhein-Westfalen aus den europäischen Markt erobern. Über die genauen Pläne berichtet Tetsuya Nakanishi, Geschäftsführer der Medicaroid Europe GmbH.

  • Der Mutterkonzern der Medicaroid Europe GmbH stammt aus Japan und entwickelt seit 2015 robotergestützte chirurgische Systeme. Welche Vorteile sehen Sie in dieser Technologie?

Der von Medicaroid entwickelte chirurgische Operationsroboter hinotoriTM unterstützt die Chirurgen während der OP in der minimal-invasiven Chirurgie (Schlüssellochtechnik). Unser Robotersystem umfasst eine hochauflösende 3D-HD-Visualisierung, redundante Arme, die sich genauso präzise und leicht, wie die Arme des Chirurgen bewegen. Die chirurgischen Instrumente unterstützen den Operateur, um eine Operation millimetergenau auf engstem Raum im Körper des Patienten effizienter und sicherer durchzuführen.

  • In Japan ist der Einsatz von Medizinrobotern bereits weit fortgeschritten. Wie bewerten Sie das Potenzial für Ihre Produkte auf dem europäischen Markt?

In Japan hat sich die Roboterchirurgie in den letzten Jahren weit verbreitet, ausgehend davon, dass die Prostatektomie seit dem Jahr 2012 von den Krankenkassen übernommen wird. Bis heute gibt es in Europa keine Vergütung im Hinblick auf eine roboterassistierte Operation. Die Folge ist, dass in der heutigen Zeit nur etwa 4% aller Operationen weltweit mit der Unterstützung eines Roboters durchgeführt werden. Aus Sicht der Kliniken ist jedoch die Nachfrage an robotischen Systemen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Medicaroid ist das weltweit erste Unternehmen mit mehr als 50 Jahren professioneller Erfahrung in der Robotertechnologie, das in den Markt für Operationsroboter einsteigt. Dies ist einer der wichtigsten Kernkompetenzen von uns.

  • Bei der Suche nach einem Standort fiel Ihre Wahl auf Deutschland und speziell Nordrhein-Westfalen. Welche Standortfaktoren haben Sie überzeugt?

Ein wichtiges Kriterium ist für uns die europaweite Erreichbarkeit und die enge Zusammenarbeit mit Kawasaki Robotics, die unseren technologischen Hintergrund ausmachen, sowie die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Geschäftspartnern in ganz Europa. Aus diesem Grund haben wir uns für Düsseldorf entschieden, das über eines der führenden Flugdrehkreuze in Europa verfügt und in der Nähe der Kawasaki Robotics-Niederlassung in Neuss liegt.

  • Ihr Unternehmen hat u.a. einen Roboter entwickelt, der Ärzten bei Operationen hilft. Welche Aufgaben genau übernimmt der Roboter?

Unser Robotersystem ermöglicht aufgrund der präzisen Bewegungsübertragung anspruchsvolle und komplexe Operationen. Dabei muss man sich unseren Roboter als „Master-Slave“-System vorstellen. Der Roboter agiert niemals eigenständig, sondern wird ausschließlich vom Operateur gesteuert. Einige Aufgaben sind beispielsweise das komplexe Zusammennähen (Anastomose) von Organen oder das Trennen von diesen.