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Digitales Vorbild Baltikum: German-Baltic Digital Summit fördert Austausch zwischen NRW und den baltischen Staaten

Beim German-Baltic Digital Summit am 21. Januar 2019 in Düsseldorf kamen erstmals mehr als 250 Unternehmen und Verwaltungen aus Deutschland und den baltischen Staaten zu einer Digitalkonferenz zusammen. Parallel fanden über 150 organisierte Gespräche zwischen potenziellen Geschäftspartnern statt. Estland, Lettland und Litauen gelten als europäische Vorreiter und Impulsgeber bei Themen wie der digitalen Verwaltung, 5G-Netzwerken oder flächendeckender Breitbandversorgung sowie bei der Förderung einer dynamischen Startup-Szene.

Veranstaltet wurde der Summit von der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK) gemeinsam mit NRW.INVEST, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes NRW, als Hauptpartner. NRW.International bot eine Kooperationsbörse mit baltischen Unternehmen an.

Die baltischen Staaten fungieren als Testlabore für digitale Lösungen wie e-Government, IT-Sicherheit, X-Road oder Blockchain. So werden sie zum Vorbild für viele europäische Länder. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eröffnete die Konferenz im Rahmen einer Diskussion mit seinen baltischen Amtskollegen über Digitalisierungsmodelle. Darin betonte er: „Die baltischen Staaten haben in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung einen erfolgreichen Weg in die digitale Zukunft eingeschlagen. Davon konnte ich mich auf meiner Reise nach Estland im vergangenen Jahr selbst überzeugen und habe viel Input für unsere Projekte in Nordrhein-Westfalen mitgenommen. Umgekehrt gibt es in den baltischen Staaten ein großes Interesse an Themen wie Fabrik der Zukunft und Internet der Dinge, bei denen Nordrhein-Westfalen mit It’s OWL, dem Schwerpunkt Logistik sowie dem Kompetenznetzwerk KI internationale Sichtbarkeit hat. Ich freue mich, dass wir den wechselseitigen Austausch zwischen Unternehmen und Institutionen aus Nordrhein-Westfalen und den baltischen Staaten mit Hilfe des German-Baltic Digital Summit weiter intensiveren, um unsere Digitalstrategie für Nordrhein-Westfalen wirksam umsetzen zu können.“

Diese Einschätzung bestätigte auch Florian Schröder, Geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Baltischen Handelskammer: „Die baltischen Staaten sind in manchen digitalen Bereichen, insbesondere beim e-Government, zweifellos Vorreiter in Europa und der Welt. Bürger haben dabei viele Vorteile, aber auch für die Verwaltung und innovative Unternehmen bieten sich für NRW und Deutschland durch gemeinsame Projekte viele Möglichkeiten.“ Die AHK habe es sich zum Ziel gemacht, die europäische Vernetzung weiter voranzutreiben. „Der digitale Fortschritt wartet nicht auf uns. Es ist höchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen“, so Schröder.

Auf dem Programm des German-Baltic Digital Summit standen verschiedene Podiumsdiskussionen zu Schwerpunktthemen wie Digital Administration, Cyber Security und Smart Cities sowie verschiedene Matchmaking-Sessions. Für die stark aufgestellte nordrhein-westfälische IT-Industrie und baltische Digitalunternehmen ergeben sich in diesem Zusammenhang einige Schnittstellen, um das baltische Digitalisierungs-Know-how für NRW zu nutzen und eine Übertragung der dortigen Modelle gerade im Bereich e-Government zu ermöglichen.

Zu diesen gehören etwa die Software-Unternehmen Cybernetica, Guardtime und NORTAL, die entscheidende Technologien für die e-Services der estnischen Regierung entwickelt und umgesetzt haben. Aktuell siedelt sich NORTAL mit seiner Deutschlandniederlassung in Düsseldorf an. „Das Baltikum gehört zu den internationalen Top-Standorten für die Digitalwirtschaft“, so Petra Wassner, Geschäftsführerin von NRW.INVEST. „Aber auch NRW hat in diesem Bereich einiges zu bieten. Mit seiner hohen Dichte an Industrie- und Handelsunternehmen bietet der Standort ein riesiges Marktpotential und damit Kooperationspartner für digitale Technologien. Investoren aus der Digitalwirtschaft profitieren bei uns von der lebendigen Startup-Szene und einem großen Talentpool an Fachkräften.“ Zudem besitzt kein anderes deutsches Bundesland eine so hohe Dichte an IKT-Firmen – von mittelständischen IT-Unternehmen über Software-Startups bis zu Telekommunikationsriesen. Beim German-Baltic Digital Summit repräsentierten Global Player wie adesso, Deutsche Telekom, G DATA oder Materna die Stärken der nordrhein-westfälischen Digitalbranche.